Zukunftsperspektive Ölbrennwertheizung
Brennwerttechnik ist die effizienteste Möglichkeit, um mit Öl zu heizen. Der Clou: Während konventionelle Heizungen heißes Abgas einfach zum Schornstein hinauspusten, kühlt es ein modernes Brennwertgerät ab. Dabei wird die frei werdende Wärme zusätzlich zum Heizen verwendet. So kann Heizöl nahezu verlustfrei in Wärme umgewandelt werden.
Wer seinen veralteten Heizkessel durch ein neues Öl-Brennwertgerät ersetzt, spart bis zu 30 Prozent Heizöl und entlastet damit seinen eigenen Geldbeutel und das Klima. Auch wer in Zukunft mit Heizöl heizen will, ist mit einer Öl-Brennwertheizung gut aufgestellt, denn die Technik lässt sich problemlos mit erneuerbaren Energien kombinieren.
Nutzung von Abgasen
Im Heizöl steckt Wasserstoff, der sich bei der Verbrennung mit dem Sauerstoff aus der Luft verbindet. Dabei entsteht Wasser, das in der heißen Umgebung sofort zu Dampf wird. Normalerweise – also ohne Brennwerttechnik – verschwindet dieser Wasserdampf dann samt der anderen Abgase ungenutzt durch den Schornstein.
Bei der Brennwerttechnik werden die heißen Abgase soweit abgekühlt, bis der Wasserdampf kondensiert. Die Taupunkttemperatur ist abhängig vom Wasserstoffgehalt des Brennstoffes beziehungsweise vom Wasserdampfgehalt des Abgases sowie vom Luftüberschuss der Verbrennung. Bei Heizöl EL liegt die Taupunkttemperatur ungefähr bei 47 Grad Celsius. Dabei entsteht Wärme. Das ist die Energie, die das Wasser zuvor in Dampf verwandelt hat.
Höchste Effizienz
Durch diesen einfachen physikalischen Effekt addiert sich bei der Brennwertnutzung die Kondensationswärme („latente Wärme“) mit der fühlbaren Wärme der heißen Abgase („sensible Wärme“). So erreicht eine Brennwertheizung einen Nutzungsgrad von bis zu 98 Prozent.
Im Gegensatz dazu können Niedertemperaturkessel, die heute noch weit verbreitet sind, die Energie nur zu rund 87 Prozent nutzen. Denn bei der Niedertemperaturtechnik werden die relativ hohen Abgastemperaturen von 140 bis 160 Grad Celsius nicht genutzt. So geht unnötig Energie verloren. Bei Geräten mit noch älterer Technik (so genannte Standardkessel mit konstant hoher Kesselwassertemperatur) liegt der Nutzungsgrad sogar nur bei etwa 68 Prozent.
Öl- und Gas-Brennwerttechnik sind gleich effizient
Öl- und Gas-Brennwertheizungen haben gleichermaßen einen maximalen Nutzungs- oder Wirkungsgrad von 98 Prozent. Denn sie arbeiten beide nach dem gleichen Prinzip. Unterschiede beim Nutzungs- oder Wirkungsgrad haben nichts mit dem verwendeten Brennstoff zu tun, sondern einzig mit der Konstruktion des Heizkessels. Selbst Brennwert-Heizgeräte nutzen den Energiegehalt des eingesetzten Brennstoffs nie zu 100 Prozent, da geringfügige Oberflächen-, Auskühlungs- und Abgasverluste in der Praxis unvermeidbar sind.
Fachwissen: Varianten der Öl-Brennwertnutzung
Um die Brennwertnutzung in einer Ölheizung zu realisieren, müssen die Verbrennungsgase unter den Taupunkt abkühlen. Dafür gibt es verschiedene konstruktiv-technische Möglichkeiten, die auch in Kombination genutzt werden. So können beispielsweise viele Geräte, die für die Kondensation den Heizungsrücklauf nutzen, auch über ein Luft-Abgas-System raumluftunabhängig mit Verbrennungsluft versorgt werden. Durch die Erwärmung der zuströmenden Luft erhöht sich die Energieausnutzung zusätzlich.
Brennwerttechnik mit Rücklaufkühlung: interne Kondensation
Die sensible (fühlbare) und latente (Kondensations-)Wärme des Abgases überträgt sich auf das Rücklaufwasser des Heizungssystems. Große Wärmetauscher-Flächen oder mehrzügige Abgasführung bewirken, dass die Abgase bis unter Taupunkt-Temperatur abkühlen. Je geringer die System- beziehungsweise die Rücklauftemperatur ist (beispielsweise bei Fußbodenheizungen), desto mehr Energie wird dem Abgas entzogen.
Brennwerttechnik mit Rücklaufkühlung: nachgeschalteter Wärmeübertrager
Die Kondensation erfolgt in einem nachgeschalteten Wärmeübertrager. Wird er nachgerüstet, ist es möglich, den Brennwerteffekt auch in modernen Öl-Niedertemperaturgeräten zu nutzen.
Brennwerttechnik mit Luft-Abgas-System (LAS)
Zunächst wird die Wärme an das Kesselwasser abgeführt. Dabei kühlt das Abgas auf Temperaturen oberhalb des Taupunktes ab. Im zweiten Wärmeübertrager kondensiert der im Abgas enthaltene Wasserdampf. Je kälter die Außenluft ist, desto höher ist der Kondensationsgrad. Das LAS erlaubt aufgrund der raumluftunabhängigen Betriebsweise die Aufstellung des Brennwertgerätes innerhalb der thermischen Hülle.
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